Die heute als letztes bauliches Zeugnis der Firma IBAG in Neustadt erhaltene Halle wurde nach einem Entwurf des Ingenieurs Karl Fischer als Rippenkonstruktion in Eisenbeton errichtet. Die dreischiffige Halle, die sich über eine Länge von 96 m und eine Gesamtbreite von 14,5 m erstreckt, wurde bereits zu ihrer Bauzeit als „ein ganz hervorragendes Beispiel neuzeitlicher Ingenieurbaukunst“ viel beachtet.(Deutsche Bauzeitung 1911)
„Die sämtlichen Abmessungen wurden aufs äußerste beschränkt, um einmal an einem Beispiel zu zeigen, welch außerordentliche günstige Widerstandsfähigkeit und welch vortreffliche Tragfähigkeit die Eisenbetonkonstruktionen besitzen.“( Deutsche Bauzeitung 1911)
Die IBAG-Halle wurde 1911 als Produktions- und Montagehalle durch die Firma Wayss & Freytag erbaut.
Der aus Neustadt an der Weinstraße stammende Carl Freytag erwarb 1884 die Nutzungsrechte für Süddeutschland an den Eisenbeton-Patenten des Franzosen Joseph Monier. Gemeinsam mit dem aus Frankfurt stammenden Gustav Adolf Wayss gründete Freytag die Firma Wayss & Freytag AG.
Die Firma IBAG - Internationale Baumaschinenfabrik AG entstand im Jahr 1910 als Zusammenschluss der Firmen Wayss & Freytag sowie einer von Wilhelm Lothar Velten in der Nähe von Stuttgart betriebenen Firma zur Herstellung von Baumaschinen.
1912 erwarb Velten die Firmenanteile von Wayss & Freytag und auch das Werksgelände mit Bahnanschluss einschließlich der Betriebsgebäude. Das Unternehmen expandierte in den folgenden Jahren und beschäftigte im Jahr 1929 insgesamt 450 Mitarbeiter.
Im März 1945 wurde das Firmengelände bei einem Bombenangriff schwer getroffen, viele Gebäude wurden vollständig zerstört, einige stark beschädigt, so auch die Montagehalle. Nach dem Tod des Inhabers Velten nur wenige Wochen nach der Bombardierung fiel das Unternehmen an dessen Töchter Helene Buchmann und Elisabeth Velten. Nach dem Wiederaufbau bestand die Firma noch bis in die 1990er Jahre.
Seit 1997 ist die Halle ohne Nutzung.